Zitat

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In einer Zeitschrift hab ich das folgende Zitat gefunden:

Das Beispiel Winkelried zeigt: der wahrhaft Mutige gewinnt auch ohne Spiess.

Nun frag ich mich, wass will mir der Verfasser (es muss ein Mann gewesen sein) sagen? Erinnern wir uns an die Geschichtsstunde: Der Herr Winkelried Arnold stellte sich in der Schlacht zu Sempach den Österreichern entgegen. Ohne Spiess tat er dies. Mit den Worten “Sorget für mein Weib und Kind” (oder auch “Der Freiheit eine Gasse”) liess er sich spiesslos aufspiessen. Ein Gewinn für die Eidgenossen, gewiss. Aber der arme Winkelried endete wie die Grillsau – am Spiess. Mich dünkt, dies ist nicht sehr erstrebenswert.

Klassenfoto

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Die auf Klassenfotos spezilailsierte Fotografenfamilie Haagmans hatte zwischen 1927 und 1995 fast jede Schülerinn und jeden Schüler im Kanton Zürich vor der Linse (übrigens auch mich). Der Lehrmittelverlag des Kantons Zürich hat dieses Archiv erstanden, digitalisiert und aufs Internet gestellt. Leider auch und vor allem zu kommerziellen Zwecken, die Bilder können nur in Preview-Qualität betrachtet und lediglich als Print gekauft werden (und etwas mehr Bandbreite hätte dem Server auch nicht geschadet, man wartet saulang). Das ist recht schade für diese ansonsten tolle Idee. Trotzdem ist es ein Vergnügen, in der Vergangenheit zu kramen. Und ein fröhliches Ratespiel. Welches Pickelgesicht bin ich? Wie hiess sie, sie mit den blonden Locken? Und verdammt, ich bin bereits älter, als mein Lehrer damals war.

Weggespühlt

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Heute habe ich meinen Batch einer schon fast ehemaligen Kollegin ausgeliehen, die ihren bereits abgegeben hat. Sie musste auf die Toilette. Seither ist mein Batch unauffindbar.

Gegenverkehr

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Schon am ersten Tag unterwegs mit dem Mietauto bin ich in einer sizilianischen Kleinstadt dummerweise in eine Einbahnstrasse rein gefahren. Der nette Pollizist, der mir in seinem unverkennbaren Polizeimobil glücklicherweise entgegen fuhr, hat sich einen gröberen Schranz in die Uniform gelacht. Und ich habe rückwärtsfahren geübt.

Was nahe liegt

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Oft sehen wir die Dinge nicht, die geradewegs vor unserer Nase stehen. So wie ich gestern beim Kochen ganz verzweifelt das Olivenöl gesucht habe, das üblicherweise auf der Ablagefläche gegenüber dem Kochherd steht, ganz hinten an der Wand. Aber dort stand es nicht, ich habe im Kühlschrannk gesucht, im Altglas, in allen Schränken und dann halt eine neue Flasche aufgemacht. Dann hab ich die offene Flasche gesehen – sie stand nicht an der Wand, sondern zwanzig Zentimeter weiter vorne. Also direkt vor meiner Nase. Ich muss dort gelegentlich wieder vorbei schauen, vielleicht find ich ja noch mehr, was ganz nahe liegt.

Nahe liegt auch der Montagmorgen – zum ersten Mal in meinem Leben darf ich dann in einem Grossraumbüro arbeiten. Das stärkt den Teamgeist. Mal schauen, wie lange es geht, bis sich das Team auf den Geist geht. Zugegeben, der Kalauer ist eher billig. Aber angesichts der mit der ganzen Zügelei im Büro verbundenen Aufregung nicht ganz abwägig. Ich bin ziemlich froh, dass ich bei dieser Aktion nicht dabei sein musste und etwas gwundrig, wie ich am Montag sitzen werde.

Siesta

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Endlich ist es wissenschaftlich bewiesen. Ein Nickerchen nach dem Mittagessen schützt ebenso verlässlich gegen Herzinfarkt wie Sport. So stand es in der Sonntagszeitung. Gerade für mittelalte Herren, sagt die griechische Studie, ist die Siesta ein probates Mittel gegen ein verfrühtes Ableben. Es sei so. Ich bin schon wieder verflixt müde. Und tu was für meine Gesundheit.

Cappuccino auf Berner Art

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Da sassen sie vor mir, die zwei Kaffee-Helden. In einem Cafe in Bern, in dem die 70iger Jahre stehen gebliieben sind. Ein Tisch ist reserviert für den Hund des Patron, der auf einer gepolsterten Sitzbank schläft (der Hund, nicht der Patron). Daneben nehmen wir Platz. Ich bestelle einen Expresso, Kollega U.einen Cappuccino. “Den Cappuccino machen wir mit Schlagrahm”, sagt der Wirt. U. ist zwar etwas irriertiert, aber dennoch, er bestellt den Schlagrahm-Cappuccino, dem sich auch Kollega M. anschliesst. In der Küche hört man den Kisag-Bläser Rahm blasen. Der Wirt serviert in Teegläsern den Berner Cappuccino. Unten schwarzer Kaffee, oben eine dichte Rahmhaube. Da sitzen sie vor mir, die Kaffee-Helden, nehmen einen tiefen Schluck und verziehen das Gesicht. Entsetzlich sei er, dieser Kaffee, und überhaupt, Cappuccino sei nun wirklich etwas anderes. Dabei hat der Berner Rahm-Cappuccino-König gar nicht so unrecht. Der Cappuccino kommt vom – obacht! – österreichischen Kapuziner, einem normalen Kaffee, der eben mit Schlagrahm vermischt wird. Kapuziner desshalb, weil die Kutte der Kapuziner-Mönche dem idealen Braunton dieses Türkengetränks entsprechen soll.

An einem Samstag im Januar

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9.10 h Erste Amtshandlung: wir (Pluralis Majestatis) holen den Dreikönigskuchen. Vis-a-vis bei unserm Bäcker. Ein Anfang.
9.15 h Bei einem Kaffee legen wir das Menü fest, endgültig, abschliessend. Wir beschliessen: Mango-Lassi, Gemüsedipps (okay: der Originalitätsfaktor könnte höher sein) mit Tomatenquarksauce (Frau Betty), einer Koriander-Raita (eine indische Kochanleitung) und einer Avocado-Limonen-Creme (aus einem Fingerfood-Werk). Dann Salat. Und Jamies Pouletbrust mit Pilzen, Thymian und Weisswein in der Alufolie. Plus einen Kabeljau in der Folie (Frau Wildeisen) für A., für die Geh-Flügel zum Fleisch zählt, das sie nicht isst.
9.50 h Das Einkaufen beginnt.
11.05 h Wir irren durch die M. Wo haben wir wohl den Einkaufswagen abgestellt?
11.15 h Wir finden den Einkaufswagen. Richtig, wir brauchen noch Fisch.
11.35 h Wir irren erneut durch die M.
12.10 h Geschafft, wir stehen erleichtert an der Kasse.
12.30 h Wir sind zuhause, das grosse Aufräumen und Reinemachen.
13.30 h Wir beginnen mit der Avocado-Creme.
14.05 h Erkenntnis: Glasgefässe und Pürierstäbe sind nicht besonders kompatibel. Scherben bringen Glück.
14.07 h Wir entschliessen uns, die Avocado-Creme-Entscherbungsaktion abzubrechen. Unsere Untertanen werden es uns danken.
14.09 h Wir sitzen im Auto, auf zum erneuten Avocado-Pflücken
15.10 h Die Avocado-Limonen-Creme ist fertig.
18.30 h Seit der Avocado-Tunke haben wir auch die andern Söselis gemischt, den Salat vorbereitet, den Fisch in die Folie spediert, die Pilze gerüstet, den Thymian zerpflückt und den Wein entkorkt.
18.35 h F. ruft an, sie hängt im Büro fest und kommt “etwas” später (ja, ja, das kommt davon, wenn man in solchen Branchen schäffelet).
18.37 h Die Untertanen treffen ein.
18.40 h Wir machen V. an der Fernglockenbedienung die Haustüre auf.
18.48 h V. ruft aufs Handy an. Sie befindet sich irgendwo in unserem Hausblock, eingschlossen, hinter Türen mit Schnappschlössern.
18.55 h Wir finden V. Das Essen beginnt.
22.40 h Wir laden huldvoll zur Ziehung des Königs.
22.59 h Der König ist tot, es lebe der König! Diesmal trifft es F., schon wieder F., mein Vorgänger in diesem würdigen Amt.
23.10 h Ich gönn mit einen Grappa.

So ein Word

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Eigentlich möchte ich mit Word nur ein Inhaltsverzeichnis formatieren, das geht ruckizucki subito – sollte man meinen. Ist aber nicht so. Nach den “ersten” verweifelten Versuchen und Wutausbrüchen frage ich Word (das nette Feld oben rechts, das sich nicht entfernen lässt) höflich: Inhaltsverzeichnis formatieren? Und siehe da: folgende Egebniss liefert mir die Word-Suche (die besten 5):

1. Handzettel für Hausverkauf mit Foto, Umgebungskarte und Grundriss
2. Geschenkgutschein (ohne Rahmen, 3 Gutscheine)
3. Geschenkgutschein (unterschiedliche Farben, 3 Gutscheine)
4. Geschenkgutschein (bunter Rahmen, 3 Gutscheine)
5. Ueberblick über Beschäftigungsverhältnisse und Gehälter

Danke für die Hilfe, liebes Word.

Vedischer Kochkurs

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Ich bin an diesem Kochkurs wohl der einzige Fleischesser und trage fröhlich einen Friedhof in meinem Bauch spazieren. Ich bin auch dem Alkohol nicht aus hehren Prinzipien vollständig abgeneigt (an diesem Tag gibts nur Tee). Kurz: die vedische Küche und ich passen nur bedingt zueinander. Ich liebe Chilli (zu viel Leidenschaft), Zwiebeln und Knoblauch (suboptimal für windfreie Meditationen) und noch viele andere Dinge wie Fisch und Fleisch und Eier (Hühner-Menstruation…), die die vedische Küche eher mit schiefem Blick anschaut. In einem Punkt sind wir uns aber einig: bei den Gewürzen. Die sind interessant und bereichern nicht nur die indische Küche. Eine Erkenntnis aus diesem Tag: Kochkurse und ich, das passt nicht. Und: Mein Bauch lebt ganz gut sowohl mit einem Tierfriedhof wie auch einem Komposthaufen – und zur Verdauung gibts einen Grappa.

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