Den Herren und Damen im Bundeshaus stinkts. Unsere oberste Verwaltung verordnet den Reinigungsfachkräften, die tagtäglich ihre Toiletten und Urinarien putzen, sich möglichst gesäubert zur Arbeit zu begeben. Und ein geruchsneutrales Deodarant anzuwenden, wenn möglich unter den Achselhölen. Die Folge: Ein Sturm der Entrüstung, quer durch den Blätterwald.
Es ist in der Tat nicht falsch, dass an sommerlichen Tagen der vermehrte Einsatz von Deodorants – etwa in öffentlichen Verkehrsmittel – zu wünschen wäre. Da ist die Deo-Verordnung doch ein guter Anfang, der sich mühelos auch auf ander Berufsgattungen und Regionen ausweiten liesse. Warum also sind wir empört? Hat die politisch nicht ganz korrekte Verordnung den empfindlichen Nerv unserer uneingestandenen Vorurteile getroffen?